Antworten Mikrofone, Fragen 1- 6

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1. Großmembranmikrofone ...

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- verzerren weniger als kleine Membranen
- übertragen tiefe Frequenzen besser als kleine Membranen

Großmembranmikrofone färben den Klang relativ stark. Großmembranen werden gerne eingesetzt, um dem Klang einer Stimme eine besondere Note zu verleihen. So wird aus dem Nachteil ein Vorteil. Bei Gesang ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon im Studio sicher die erste Wahl, solange es genau von vorn (on axis) besprochen wird. Es gibt aber keinen Grund, nicht auch einmal ein Kleinmembranmikrofon für Gesang zu verwenden. (technische Erläuterungen im Buch).

 

 

2. Die Richtcharakteristik von Nierenmikrofonen ...

- verändert sich bei hohen Frequenzen in Richtung Kugel
- dem Pegel der Schallquelle
- in Richtung Kugel

Die Richtwirkung von Nierenmikrofonen nimmt bei hohen Frequenzen zu. Umgekehrt wird bei tiefen Frequenzen zunehmend Raumschall von der Seite mit aufgenommen. Das verändert den Klang und wird dem Mikrofon in Unkenntnis der Sachlage oft als „klangliche Wärme“ zugeschrieben. Es ändert sich aber in Wirklichkeit nur das Richtverhalten. Was das Mikrofon in den Tiefen mit aufnimmt, ist diffuser Raumschall, das macht die Aufnahme klanglich verwaschen. Die frequenzabhängige Richtwirkung ist bei großen Membranen ausgeprägter als bei kleinen Membranen.

 

 

3. Kugelmikrofone ...

- zeigen einen nahezu linearen Frequenzgang
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- sind der Standard für den Live-Einsatz auf der Bühne

Das klangneutralste Mikrofon ist ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon mit Richtwirkung Kugel. Kugeln zeigen ein erstklassiges Übertragungsverhalten bei tiefen Frequenzen, sie sind bis zu 20 Hz und tiefer nahezu linear. Kugeln sind die erste Wahl für Klassikaufnahmen, besonders mit kleiner Membrane.

 

 

4. Der Nahbesprechungseffekt ...

- verstärkt die tiefen Frequenzen
- verstärkt die mittleren Frequenzen
- verstärkt die hohen Frequenzen

Obwohl Druckgradientenmikrofone tiefe Frequenzen zunehmend schwächer übertragen, weisen sie bei geringem Abstand der Schallquelle eine Überbetonung der tiefen Frequenzen von bis zu 15 dB auf. Das ist der so genannte Nahbesprechungseffekt gerichteter Mikrofone, er tritt sowohl bei dynamischen Mikrofonen wie auch bei Kondensatormikrofonen auf. Bei Druckempfängern tritt der Effekt nicht auf.

 

 

5. Mikrofone verlieren ihre Richtwirkung ...

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Außerhalb des Hallradius bricht die Richtwirkung eines Mikrofons rasch zusammen. Auch gerichtete Mikrofone können im Diffusfeld den Direktschall vom Raumschall nicht unterscheiden, der Pegel des Diffusschalls ist außerhalb des Hallradius zu hoch. Deshalb gilt der Grundsatz: Gerichtetete Mikrofone müssen immer innerhalb des (wirksamen) Hallradius aufgestellt werden.

 

 

6. Expertenfrage: Ein Doppelmembran-Kondensatormikrofon in der Stellung "Kugelcharakteristik" ...

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- hat eine bessere Linearität wie ein Druckempfänger
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Aus der Addition zweier Nieren ergibt sich als resultierende Richtwirkung eine Kugel. Aber aufgepasst: Damit ändert sich nicht das Empfängerprinzip des Mikrofons, es bleibt ein Druckgradientenempfänger mit allen Vor- und Nachteilen. Trotz Kugelform der Richtcharakteristik ist die Linearität bei tiefen Frequenzen ist deutlich schlechter als bei einem Druckempfänger! Auch der Nahbesprechungseffekt bleibt erhalten, den man bei Druckempfängern nicht kennt.