Antworten Akustik, Fragen 1- 6

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1. Die empfundene Lautstärke ist abhängig ...

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- von der Membrangröße des Lautsprechers

Die "empfundene" Lautstärke (also die Wahrnehmung des Schalldruckpegels) ist je nach Frequenz unterschiedlich. Die Grafik (im Buch) verdeutlicht das Lautstärkeempfinden (psychoakustischer Vergleich) bei unterschiedlichen Frequenzen. Um es noch komplizierter zu machen, sind diese frequenzabhängigen Unterschiede in der Lautstärkewahrnehmung wiederum noch vom absoluten Schalldruckpegel abhängig.

 

 

2. Ein Instrument, dass mittels Fader (Pegelerhöhung) im Mix lauter gemacht wurde ...

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Ein leises Instrument, das im Mix deutlich „lauter“ gemacht wird, hat plötzlich zu viele Tiefenanteile im Klang, die Tiefen klingen zu „fett“. Regeln Sie also per Equalizer die tiefen Frequenzen entsprechend herunter, wenn sie den Pegel anheben. Nur so klingt das Instrument nach wie vor natürlich.

 

 

3. Die Abhörlautstärke bei Mix und Mastering soll möglichst ...

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- dem Programmmaterial angepasst sein
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Bei unterschiedlichen Lautstärkeeinstellungen erscheint das Klangbild jeweils anders ausbalanciert. Auch der Näheeindruck wechselt. Sobald Sie die Abhörlautstärke ändern, werden Sie mit dem Mix niemals fertig. Mal klingt er so, mal so. Halten Sie die Abhörlautstärke bei Mix und Mastering konstant! Machen Sie sich eine Markierung am Lautstärkeregler für etwa 82 dB SPL.

 

 

4. Ein langes Predelay ...

- der Schallquelle
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Leider wird der Zusammenhang zwischen Näheeindruck und Predelay auch in neuesten Büchern mitunter falsch wiedergegeben. Lassen Sie sich nicht verwirren: Ein langes Predelay lässt die Schallquelle nahe erscheinen. Ein Predelay von 30–50 ms lässt eine Schallquelle präsent und klar im Vordergrund erscheinen, selbst wenn der Nachhallpegel hoch ist.

 

 

5. Kammfiltereffekte ...

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- entstehen

Kammfiltereffekte können überall auftreten, wo Schall reflektiert wird, zum Beispiel am Mikrofon durch Boden- oder nahe Wandreflexionen. Kammfiltereffekte können auch auf elektrischem Wege, z. B. bei der Summierung von Stereokanälen zu einer Monosumme auftreten. Auch wenn man die Panpotis einer laufzeitbehafteten Stereoaufnahme einengt, kommt es auf elektrischem Wege zu Kammfiltereffekten. Sie erinnern sich an die Warnung im Kapitel Stereofonie? Elektrische und akustische Kammfilter sind klanglich gleichermaßen übel.

 

 

6. Expertenfrage: Um den Näheeindruck mit Hilfe der Blauertschen Bänder zu verstärken...

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- erhöht man den Pegel bei 1 kHz und bei 10 kHz
- Pegel bei 315 Hz und bei 3,15 kHz

Bei den Blauertschen Bändern braucht man sich nur die oben genanten Frequenzen zu merken und sie richtig anwenden :-) Um den Klangeindruck „präsent = nah“ zu machen, erhöht man zunächst den Pegel bei 315 Hz und bei 3,15 kHz um bis zu maximal 6 dB bei einer Bandbreite des Equalizers von ein bis zwei Terzen (Gütefaktor des Filters Q = 4,3 entspricht einer Terz und 2,1 entspricht zwei Terzen). Die entsprechende Absenkung bei 1 kHz ist weniger effektiv, die bei 10 kHz ist erfahrungsgemäß sehr wirksam.